Die Mikrobrauerei

Bier aus der Region!

Die Mikrobrauerei​

Der Heinenhof – ein bekannter und beliebter Bauernhof im Kölner Land, gelegen in dem beschaulichen Pulheimer Ortsteil Orr, eigentlich ein Weiler, dessen Einwohner an zwei Händen gezählt werden können.

Tradition

Hier, umgeben von alten, großen Bäumen, wo es schon den Bauernladen gibt mit selbst hergestellten Erzeugnissen aus Land- und Viehwirtschaft fehlte in den Augen der Besteller des Hofes noch etwas, etwas, was es zum Beispiel in Belgien und Nordfrankreich, aber ebenso in Deutschland gab, eine Brauerei auf dem Bauernhof zur Selbstversorgung all der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Hofes – und der umliegenden Bewohnerinnen und Bewohner.

Renaissance

Und warum nicht auch heute? So erleben wir auf dem Heinenhof die Renaissance einer fast vergessenen Brautradition auf landwirtschaftlichen Gütern mit traditionellen Bieren der Vergangenheit und Gegenwart, gepaart mit Kreationen der handwerklich-kreativen neuen deutschen Welle des Brauwesens. Allerdings nicht mehr ausschließlich wie vormals für die vor der Industrialisierung hart und lange am Tag arbeitenden Menschen auf dem Feld, sondern für alle Nachbarn des Hofes und darüber hinaus.

Region

Biere für die Region eben – traditionell, aber richtig! Biere wie Wieß, dem frischen natürlichen und wie früher unfiltrierten hellen, obergärigen Gerstensaft des Kölners. Oder das historische Kölnische Knupp, ein vergessener Bierstil, dessen tiefdunkle Farbe mit Lakritznoten die Kölner so betört hat, dass sie sich trotz Trinkverbots immer wieder daran labten.

Kreation

Die Neue Deutsche Welle hält nach der Musik Anfang der 80er-Jahre nun auch mit seinen „jungen“ wilden Brauern, die zum Teil auch schon erfahrene Hasen sind, seit Anfang 2000 und in einem verstärkten Schub ab 2012 Einzug in Deutschland. Dieser natürlich noch ausbaufähigen „Tradition“ fühlen wir uns ebenso verbunden wie dem regionalen Augenmerk. Um es auf den Punkt zu bringen: Auch dem amerikanischen Bierliebhaber wollen wir unser Bier nicht vorenthalten, aber Bier schmeckt nun einmal dort am besten, wo es auch hergestellt worden ist. Und eine Reise nach Europa lohnt sich – versprochen! Denn: Ja, wir können – kreativ. Und: Ja, wir lieben es – all die guten Zutaten, die Mutter Erde hergibt, geschickt auszuwählen und zu mischen, um wieder einmal ein ungewöhnliches Bier heranreifen zu lassen.

Sudhaus und Gärkeller

Hier schlägt das Herz der Brauerei.

Das Drei-Geräte-Sudhaus befindet sich neben unserem Bierstall, also der Gaststube und dem Veranstaltungsraum, wo es in der Brauerei am „leckersten“ und vielleicht auch am gemütlichsten ist. Früher war dieser Raum der Schweinestall, aber das merkt man heute ganz sicher nicht mehr.

Unsere halbautomatische 10 HL-Anlage mit Würzepfanne, Maischebottich und Whirlpool sowie Plattenkühler der Firma ASEU (Witzenhausen) befindet sich im ehemaligen Pferdestall des Guts Kriegshof.

Hier stehen auch die insgesamt 6 Gär- und Lagertanks in verschiedenen Größen von 500 bis 2000 Liter. Das nennt sich zwar „Keller“, ist aber keiner. Wenn man die Augen schließt und sich auf die Geräusche konzentriert, hört man es hier blubbern. Das kommt von der wichtigsten Gehilfin der Brauer, der Hefe. Die rumort im ZKG ordentlich und stößt permanent CO2 aus. Aber nicht nur das: als weiteres „Neben“-Erzeugnis produziert sie auch Alkohol. Und dazu braucht man sie auch gar nicht zu überreden; sie fühlt sich in der Würze allzu wohl und verlangt keine Entlohnung, sonst wären bei der hervorragenden Arbeit die Biere der kleinen Handbrauerei schier unbezahlbar.
Glück gehabt!

Und auch unsere automatische Fassreinigungsanlage hilft uns dort bei den unerlässlichen Reinigungsarbeiten, damit frisches Bier nach der Gärung und Lagerung in saubere Fässer/Kegs abgefüllt werden kann.

Und wenn Brautag ist, spürt und riecht man es, wenn das Malz eingemaischt und der Hopfen in der Würze gekocht wird.

Malzlager

Über dem Sudhaus und dem Gärkeller befindet sich das Malzlager. Hier lagert die Seele des Bieres. Malz ist nicht gleich Malz. Pilsener Malz, Münchener Malz, Weizenmalz, Röstmalz, Karamellmalz, Rauchmalz sind nur einige von unzähligen Sorten, die wiederum in Varianten hergestellt werden. Schon beim Schnuppern und auch beim Knuspern erkennt man die Vielfalt. Und beim Einmaischen entfaltet die Malzkomposition ihr volles Aroma. Beim Brauseminar kann man das nachhaltig erleben.

Hopfenlager

Von der Menge her überschaubarer als das Malzlager, finden wir das Hopfenlager auf verschiedene Kühlschränke und in der Kühlzelle verteilt. Während das Malz die Seele des Bieres sein mag, ist der Hopfen sein „Chef de là Cuisine“.

Nein, das ist nicht übertrieben! Die möglichen über 120 Hopfensorten würzen die Würze oder – später – im Gärkeller das Jungbier. Und das in immer wieder neuen Aromakompositionen.